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Angedacht 

 

 

Ist der Mai kühl und nass… … füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.“ – So lautet eine alte Bauernweisheit. Regen im Mai ist ein Segen für die Natur. Denn dann kann alles gut wachsen und gedeihen und im Herbst eine gute Ernte erhoffen lassen. 

Nun haben wir als Menschen gelernt, vieles selber machen zu können. Aber das Wetter haben wir nicht in der Hand. Wir können mit der Gießkanne in unserem Garten ein wenig nachhelfen, aber die Bewässerung von den großen Feldern ist oft nicht möglich. Da sind die Bauern bis heute auf den Regen von oben angewiesen. Unsere Vorfahren haben dies auch schon gewusst und diesen „Wasser Segen“ von Gott erbeten.

 

Der Bibelvers für den Monat Juni nimmt diesen Gedanken auf und formuliert dies zu einem Segenswunsch: „Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.“ (zu finden im ersten Buch der Bibel im Kapitel 27, Vers 28). Nun merken wir von diesem Zusammenhang recht wenig, denn wir gehen in den Supermarkt und finden dort eigentlich alles, was man zum Leben braucht: Mehl, Butter und auch leckere Weine und Vieles mehr. Wir machen uns meist darüber keine Gedanken, dass es ein Glück ist, immer ausreichend von dem zu haben, was man zum Leben benötigt. Und meist haben wir mehr, als das Lebensnotwendigste – im Gegenteil: Wir leben „in Hülle und Fülle“. Ach ja, das ist auch so eine alte Redensart: Die Hülle meinte genug Kleidung und mit der Fülle war alles gemeint, womit wir unseren Magen füllen können. Und wenn es um Segen geht, dann ist auch mehr damit gemeint, als nur das Essen und Trinken. Wir sollen mit allem versorgt sein, was das Leben lebenswert macht. In der Kurzfassung habe ich den Bibelvers so gefunden: „Himmelsglück regne auf dich. So viel du brauchst!“ Ja, es ist ein Glück, welches mir geschenkt wird. Gott sei Dank! Das ist aber nicht selbstverständlich. Das sollten wir nicht vergessen und denen von unserem Überfluss abgeben, die nicht genug haben.

Diakon Friedemann Beyer